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Papierfabrik Weissenstein ist seit 100 Jahren Aktiengesellschaft

"Unser Papier ist Kunst aus Wasser"

Papiermühle entwickelte sich zum Anbieter von High-Tech-Papier

(17.09.1999) jaso. Papier gibt es seit über 1900 Jahren. Chinesen entwickelten im ersten Jahrhundert nach Christus das flache Etwas, das feiner und handlicher, aber in seiner Herstellung auch deutlich komplizierter als ägyptischer Papyrus war. Die Südost-Asiaten zerfaserten Holzschliff und verstetzten ihn gebleicht und gewaschen mit Leim und Farben. Der Brei durchlief dann mehrere Herstellungsschritte, bis gekühlt, geglättet und getrocknet das Rohprodukt Papier entstanden war. Die handeltreibenden Araber brachten das Papier nach Europa, die Franzosen gaben ihm seinen Namen und 1389 wurde bei Nürnberg die erste deutsche Papiermühle gebaut.

Und seit 1861 Jahren spielt auch die Papierfabrik Weissenstein eine Rolle in der deutschen Geschichte des Papiers. Die Papiermühle an der Nagold spezialisierte sich schon früh auf besondere festere, robustere Papiersorten, konnte mit der eigenen Entwicklungsabteilung die bei ihren Kunden hoch eingeschätzte Qualität der Produkte erhöhen und eigene Erfindungen anbieten.

Dieses Jahr sorgen die 200 Mitarbeiter für einen Umsatz von 50 Millionen Mark. Nach den letzten, eher verlustreichen Jahren, steht das Firmenkonto heuer bei Null, und im nächsten Jahr, so erwartet es Vorstand Wolf-Dieter Hohn, müsste ein sattes Plus zu Buche schlagen.

Da läßt es sich heute natürlich besonders gut feiern. Das 100-jährige Bestehen als Aktiengesellschaft steht an, und zur Feier hat die Geschäftsleitung zahlreiche Festgäste geladen. Darunter auch Oberbürgermeister Dr. Joachim Becker und der ehemalige Vorstand Kurt Schilfarth, die beide einen Vortrag über die Bedeutung des Unternehmens an der Hirsauer Straße halten werden.

Trotz Jubelstimmung über die gelungene Umstrukturierung, werden sich die dem Unternehmen Nahestenden heute auch an die vielen Schicksalsschläge erinnern werden. Drei große Brände gab es in der Firmengeschichte, obwohl das Wasser der Nagold ja reichlich durch die Produktionsstätte floss. Während es beim Feuer fehlte, wurde das Naß bei den zahlreichen Überschwemmungen wiederum zum Fluch. Die Kriege hinterließen Spuren, auch wenn beim verheerenden Luftangriff 1945 die Fabrikgebäude unbeschadet blieben. Dann die häufigen Übernahmen. Zellstofffabrik Waldhof Mannheim, Badische Beamtenbank, B-W Bank, die Papiermacherfamilie Schrödinger, Buhl Papierfabriken, Arjo-Wiggins-Appleton-Konzern - sie alle konnten sich einmal Besitzer der Weissensteiner Papierfabrik nennen. "Wir haben viel Bewegung hinter uns. Das hält fit," gewinnt Hohn dem Spielballdasein in der Hand größerer Konzerne etwas positves ab. Selbst von der Führung des letzten Inhabers der Aktienmehrheit, dem zweitgrößten Papierkonzern weltweit, konnten die Weißensteiner nicht profitieren.

Der Auslösung aus diesem Konzern 1996 konnte sich die Fabrik nicht widersetzen. Aber kaum war das Unternehmen wieder selbstständig, ging es wieder bergauf. "Man stand allein besser da wie vorher. Wir sind eine ,Spielzeugpapierfabrik', sind klein, flexibel, spontan, und haben Marktnischen für uns entdeckt." Zudem hätten die Investitionen von 13,25 Millionen Mark und der zweijährige Umbruch der internen Betriebsstruktur bezahlt gemacht. Schnellere Produktion garantiert Just-In-Time-Lieferung der 200 Produkte für internationale Kunden.

Das Magazin "Der Spiegel" in Blindenschrift, "Zwischenlagekartons" zur Röntgenfotografie, Luftfilter für Autos. Und wenn ein Aktenordner so aussieht, als wäre die Außenhaut aus Kunststoff, kann es sich auch dabei um spezielles Papier aus dem Stadtteil handeln. Es ist keine Konsumware, sondern ein High-tech-Produkt. "Papier ist Kunst aus Wasser" Und Wolf-Dieter Hohn verspricht zur Jahrtausend-Wende etwas ganz

besonderes. Es werde eine Erfindung vorgestellt, die Papier auch weiterhin das bedeutenste Medium sein lassen wird."

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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