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RadiobeitragÜber die ersten Gastarbeiter in Rheinland-PfalzMit einem kleinen Koffer tausende Kilometer durch Europa fahren, nur um Geld zu verdienen. Heute für viele Menschen in Europa selbstverständlich. Aber vor 50 Jahren, da war das eine Abenteuerreise. Und trotzdem machten sich mehrere Millionen Gastarbeiter auf den Weg.
Gastarbeiter aus Italien in Rheinland-Pfalz: Die Deutschen Unternehmer reagieren darauf mit zwiespältigen Gefühlen: Die Fabriken können jetzt mehr produzieren, der Aufschwung scheint gesichert. Aber eine ganz neue, unbekannte Mentalität hält Einzug an den Fließbändern. "Man muss die Italiener unbedingt singe lasse. Man glaubt es net, aber die könne arbeite und singe gleichzeitig ... Aber der Italiener der bringt das auch fertig". Bis im Werk italienisch gesungen wurde, gab es ein langes politisches Hin und Her. Anfang der 50-er Jahre will die Bundesregierung lieber die sechs Prozent Arbeitslose in Arbeit bringen. Aber für deutsche Arbeitslose ist Flexibilität damals ein Fremdwort. Sie leben in strukturschwachen Gebieten und wollen für Arbeit nicht umziehen. Also kommen zuerst die Italiener. Einer von ihnen: Franco Del Vecchio: "Das war die Zukunft: Man brauchte nur nach Deutschland zu kommen, eine Schaufel und einen Sack. Und dann war der Sack voll mit Geld". Bis der Sack voll war, mussten die italienischen Gastarbeiter aber erst mal selbst viel aufbringen: tagsüber harte Arbeit etwa im Bergbau, nachts schlafen in Baracken. Und dann noch das deutsche Essen: "Das Essen war von vornerein eine Katastroph" Not macht erfinderisch, denkt sich auch Gastarbeiter Bruno Bellini. Warum den Deutschen nicht die italienische Küche schmackhaft machen? Erste Hürde, die deutsche Bürokratie, erinnert sich Bellini. Der Zuständige hat zu mir gesagt, was bilden Sie sich überhaupt ein? Wer glauben Sie, dass Sie sind, dass Sie hier herkommen und ein Lokal aufzumachen und hat mir die Schankerlaubnis verweigert. Ein Anwalt musste helfen. Und so erschloss Bellini auch für die Menschen in Rheinland-Pfalz langsam aber sicher kulinarisches Neuland: "Die Leute haben Pizza für Pfannkuchen gehalten" Die Gastarbeiter haben Multikulti nach Deutschland gebracht. Und Deutsches in ihre Heimat mit zurückgenommen: Das Dorf Atena Locana in Süditalien etwa ist reich und sauber - typisch deutsch eben. Der Grund: Die vielen Gastarbeiter, die hier her zurückgekehrt sind - wie Antonio Marino. 19 Jahre lang hat er in der deutschen Gastronomie geschuftet, 7 Tage bis zu 16 Stunden täglich. Jetzt ist er Chef seines eigenen, erfolgreichen Hotels - in seiner Heimat Italien. (it darüber dt Übersetzung) "Ich habe Deutschland viel zu verdanken. Es ist eine Nation, die mir und meiner Familie Leben und Licht gegeben hat." Und auch Deutschland hat von den Gastarbeitern profitiert: Das Wirtschaftswunder hätte es ohne sie nie gegeben. Erst die Ölkrise bremste die Jahre des stetigen Wachstums aus. Und 1973 verabschiedete die Bundesregierung den Anwerbestopp." |
Im Magazin: Kisch, kisch! Kusch, Prozess gegen leinenfaule Hundehalterin führte zur Verurteilung
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