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Sendedatum: 14.08.2024 • Format, Länge: Rep 1:39 • Sender: ARD

Die Bundesregierung führte vor vier Jahren das sogenannte „beschleunigte Verfahren“ ein. Fachkräfte sollten unkomplizierter ins Land kommen können - so wie Ahmad Ashfang aus dem Iran. Doch der hochqualifizierte Ingenieur muss sich in Geduld üben. Seit fünf Jahren.

Ahmad Afshang würde am liebsten sofort loslegen. Dreizehn Jahre lang sammelte er Berufserfahrung als Maschinenbauingenieur in seiner Heimat, dem Iran; seine Berufsqualifikation: von Deutschland bereits anerkannt. Doch das Arbeitsvisum fehlt. Warum er dafür seit fünf Jahren keinen Termin bekommt, weiß er nicht.

O-Ton Ahmad Afshang, Ingenieur aus dem Iran: „Ich habe immer den Traum im internationalen Umfeld zu arbeiten. Für gute Zukunft für meine Frau und meine Family.“

Die zuständige Ingenieurkammer: irritiert, dass verschiedene Behörden über fünf Jahre keine Lösung für ihn finden.

O-Ton Martin Böhme, Geschäftsführer Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz: „Der Herr Afshang ist eine super qualifizierte Fachkraft. // Das ist natürlich eine verheerende Situation, muss man sagen, dass wir hier auf der einen Seite eben dramatischen Fachkräftemangel haben und dass wir dann den eben fünf Jahre auf der Straße sitzen lassen.“

Immerhin: Die Zahl der ausländischen Ingenieure in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, sagt der Verein deutscher Ingenieure: Mittlerweile stammen 11% aus Ländern wie Indien oder der Türkei. Sie entwickeln 13% aller deutschen Patente. Aber es gibt immer noch Bedarf: Fast 150.000 Stellen bleiben unbesetzt, vor allem in der Energie- und Elektrotechnik. Deshalb entgehen Unternehmen laut Fachleuten bis zu 13 Milliarden Euro.

O-TON Adrian Willig, Direktor Verein deutscher Ingenieure: „Insofern ist jeder Fall, in dem es sich verzögert, ein Fall zu viel. Denn wir brauchen Menschen, hochqualifizierte Fachkräfte, die hier aus dem Ausland nach Deutschland kommen.“

Ahmad Afshang hat mittlerweile eine Aufenthaltserlaubnis – aber auch nur, weil seine iranische Frau hier schon als Friseurin arbeitet.