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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Studie: Es geht sich gefährlich

Sendedatum: 12.04.2019 • Format, Länge: Rep 3:32 • Sender: ARD

Das Zufußgehen ist statistisch betrachtet - noch vor dem Rad- oder Autofahren - die gefährlichste Fortbewegungsart. Generell ist der Straßenverkehr zwar sicherer geworden. Dennoch gab es im vergangenen Jahr immer noch 457 getötete Fußgänger. Meistens sind sie nicht selbst schuld, wenn sie in einen Unfall verwickelt werden. Aber sie vergrößern oft genug ihr eigenes Risiko.

Es gab immer wieder Versuche, Fußgänger für die Gefahr zu sensibilisieren, in der sie sich bewegen. Etwa mit Schockvideos wie diesem:

"Jonas hat keine Erfahrungen mit Magie und doch wird er gleich vor Euren Augen verschwinden. Schauen wir genau hin, Achtung:" - rumms - "Und weg!" Frau schreit - "Abrakadabra."

Vor 60 Jahren versuchte es das Fernsehen mit Benimmkursen für Autofahrer, schickte mutig eine Schauspielerin auf die Straße...

Mit persönlicher Ansprache versucht es heutzutage die Polizei gelegentlich an Unfallschwerpunkten.

ATMO "Entschuldigung, hallo? Bleiben Sie gerade mal stehen? Guten Tag! Ich würde Sie gern kontrollieren, weil Sie bei rot über die Ampel gelaufen sind." - "Sie sind zwei Mal dahinten und hier - haben Sie das mitbekommen?"

Zwei schwerverletzte Fußgänger gab es hier zuletzt. Starker Autoverkehr, Straßenbahnen, Busse, der Bahnhof mit dem Zug, den man noch schnell erreichen will, in Sichtweite und eine Ampel jenseits der Verkehrsinsel. Die schaltet früher als die Ampel, auf die die Fußgänger achten sollten. Dazu noch Kopfhörer im Ohr und die Augen auf dem Smartphone: Da werden dann nicht mal die drei Polizisten gegenüber registriert.

Passant: "Manchmal hat man so viel anderes im Kopf, schaut nur kurz, ob was kommt, und merkt aber gar nicht, dass es viel gefährlicher ist."

O-TON Paul Moritz Fentz, Polizei Mainz: "Ich denke, viele überschätzen sich und denken 'ich kann das schon irgendwie alles wahrnehmen, obwohl ich auf dem Handy spiele. Und so passieren dann die Unfälle."

So wird ein Risiko erhöht, das ohne Airbag und Knautschzone sowieso schon hoch ist: 30.000 Fußgänger verunglücken im Jahr in Deutschland, mehr als 450 davon tödlich.

Nach einer Studie der Allianz-Versicherung sind vor allem ältere Fußgänger betroffen: Mehr als die Hälfte der getöteten sind laut Studie älter als 64 Jahre. Hauptunfallart sind Frontalunfälle – Autos zu schnell, die Fahrer abgelenkt. Aber auch ein Viertel stirbt durch Rückwärtsfahren, also bei langsamer Fahrt wie bei diesem Parkplatzunfall, bei dem eine Frau beim Ausparken zerquetscht wird.

Auch mancher technische Fortschritt macht es immer gefährlicher: E-Autos sind kaum zu hören.

ATMO " ... "

Gleichzeitig sind E-Bikes und Pedelecs viel schneller als die herkömmliche Bauweise.

O-TON Diethard Ochs, Verkehrspsychologe und Coach: "Wir Menschen und eben auch Fußgänger haben nur eine eingeschränkte Verarbeitungskapazität. Wir haben eine begrenzte Aufmerksamkeitsleistung und je mehr Reize auf uns einwirken, desto schwieriger wird es natürlich adäquat zu reagieren. Das heißt, wenn wir mit mehreren Fahrzeugtypen zu tun haben - die übrigens auch leise sind: Die E-Autos machen ja kaum Geräusche -, wird die Gefahr immer größer, dass wir Dinge auch nicht wahrnehmen und es dann zu Kollisionen kommen kann."

Das soll Technik verhindern: Fachleute fordern mehr Assistenzsysteme zur Fußgängererkennung, Sperren beim Rückwärtsfahren oder Abbiegeassistenten auch für Pkw.

Es helfen auch einfache Ideen wie die Bompel in Augsburg, die blinkende Bodenampel. Seit Einrichtung gab es keine Fußgängerunfälle mehr. Und schließlich bleibt der Appell an Vernunft und Vorsicht, damit das Schockvideo nicht Wirklichkeit wird.



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