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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Migration: Geld fehlt fürs erste Glied der Integrationskette

Sendedatum: 26.04.2023 • Format, Länge: Rep 2.42 • Sender: ARD

„Erstorientierungskurse“ sollen Geflüchtete das Leben in Deutschland und Lernen beibringen. Doch den Trägern geht das Geld aus – trotz steigender Zahlen von Asylanträgen. Der Bund verweist auf mehr Mittel für die Integrationskurse. Doch bis Asylsuchende in diesen Kursen ankommen, kann es lange dauern.

Sie müssen bis zu anderthalb Jahre lang auf ihren Asylbescheid warten. Und nutzen diese Zeit: für Schule. Sie lernen 300 Stunden deutsche Gepflogenheiten in Behörden, Arbeitswelt, Gesellschaft. Und Deutsch an sich.

Im Kampf mit einer fremden Sprache – freiwillig und ohne dass es ihnen bei irgendeiner Entscheidung über ihren Asyl-Status helfen würde – lernen für eine Zukunft in Deutschland.

O-TON John Manyokchok, Geflüchteter aus dem Süd-Sudan: (Overvoiced) „Für meine Integration, für das Zusammenleben hilft mir der Kurs.“

O-TON Mohammad Sadek, Geflüchteter aus dem Libanon: „Der Kurs ist sehr wichtig für mich wenn ich lerne Deutsch. Weil ich bin in Deutschland, ich muss Deutsch sprechen beim Arbeiten oder reden Menschen.“

20 Plätze hat der Kurs hier, auf der Warteliste stehen aber 100 Asylsuchende allein hier in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende im pfälzischen Kusel.

Der sogenannte „Erstorientierungskurs“ soll auch fit machen für die Integrationskurse, die es gibt, sobald Asylsuchende einer Kommune zugewiesen wurden. Der Orientierungskurs: das erste Glied der „Integrationskette“.

Phimchanok Macleod, Kursleiterin Erstorientierung: „Hier lernen sie ja die Basics, Vokabular und wie sie das Lernen selbst strukturieren. Wir geben ihnen sozusagen ein Handwerk mit.“

Trotzdem ist die Zukunft der Kurse ungewiss: Zwar gibt der Bund rund 760 Millionen Euro für die verpflichtende Integrationskurse aus, reagiert damit auch auf die Zahl an Geflüchteten aus der Ukraine. Aber nur 25 Millionen Euro fließen dieses Jahr in die freiwilligen Erstorientierungskurse.

Zu wenig für zu viel Bedarf, wie Christoph Emminghaus findet, der Erstorientierungskurse wissenschaftlich ausgewertet hat.

O-TON Christoph Emminghaus, Wissenschaftlicher Politikberater: „Im Sinne einer schnellen Integration wäre es sinnvoll, dass es mehr Geld gibt, damit mehr Menschen diesen EOK besuchen können und schnell in den Integrationsverlauf eintreten können.“

Das sehen auch die Integrationsminister der Länder auf ihrer Konferenz in Wiesbaden, befürchten sogar das Aus von Kursen und wollen morgen einen Antrag auf mehr Geld vom Bund verabschieden. Denn wer in einem freiwilligen Kurs HEUTE Engagement zeigt, könnte MORGEN auch Arbeitnehmer sein.

O-TON Kai Klose, B'90/Die Grünen, Vorsitzender Integrationsministerkonferenz: „Wir haben eine sechsstellige Zahl von Personen, die jedes Jahr aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Ohne eine vernünftig gesteuerte Zuwanderung werden wir das nicht auffangen können. Und da leisten auch die EOK einen wichtigen Beitrag.“

Menschen Bildung bieten: ein Unterfangen, das noch mehr unter Druck geraten wird: Die Zahl an Asylanträgen steigt derzeit. Die Zelte für noch mehr Asylsuchende sind in Kusel schon aufgebaut.



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