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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Gesprengte Geldautomaten: Gas rein, rumms und weg

Sendedatum: 16.02.2018 • Format, Länge: Rep 3:05 • Sender: ARD

Schon wieder ist in Rheinland-Pfalz ein Geldautomat gesprengt worden. Der Tatort war diesmal das Rathaus von Höhr-Grenzhausen im Westerwald. Die Täter sind auf der Flucht. Der neue Fall reiht sich in eine Kette von immer mehr Verbrechen dieser Art. Eine Recherche von Lucretia Gather und Pia Rieland.

So sieht der moderne Bankraub aus: Kriminelle zerstören einen Geldautomaten und fliehen mit der Beute. Vergangene Nacht war es wieder soweit: Im rheinland-pfälzischen Höhr-Grenzhausen gegen halb drei. Der Geldautomat im Rathaus: mit Gas gesprengt und geleert. Die Täter seien anschließend mit einem dunklen Kombi geflohen, sagen die Ermittler. Wie hoch der Sachschaden ist, steht noch nicht fest.

Im rheinland-pfälzischen Ingelheim wurde vor Wochen hier ein Geldautomat zerfetzt. Die Trümmer: Bis heute nicht weggeräumt. In der Nähe wohnt Horst Scheit. Er wird die Explosion nicht so schnell vergessen:

O-TON Horst Scheit, "Ohrenzeuge": "Wenn sie den Schlag gehört hätten, da kam sofort der erste Gedanke, die haben das Ding gesprengt, so extrem ist das."

Die Kriminellen arbeiteten noch nie so erfolgreich wie derzeit. Im vergangenen Jahr machten sie deutschlandweit 140 Mal Beute.

O-TON Reinhold Reinhardt, Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz: "Die sind sehr zielgerichtet auf die Tat. Haben schnelle Fahrzeuge, wollen schnell wieder weg. Nach Möglichkeit über die Grenzen nach Holland, Frankreich oder Belgien, um dort die Geldkassetten aufzubrechen, die sie erbeutet haben."

Die Täter reisen meist aus den Niederlanden ein. Nachdem sie in den vergangenen Jahren vor allem in Nordrheinwestfalen und Niedersachsen zuschlugen, haben Banken und Polizei dort aufgerüstet. Daraufhin weichen die Täter nun nach Rheinland-Pfalz aus, wo sich die Zahl der Sprengungen im vergangenen Jahr vervierfacht hat. Deshalb will man nun auch hier aufrüsten. Wie das gehen soll, erforscht die Bundesanstalt für Materialforschung. Geldautomaten sollen stabiler werden. Dafür werden sie hier auch mal in die Luft gejagt.

ATMO "rumms, bumms, bäm"

O-TON Dr. Kai Holtappels, Bundesanstalt für Materialforschung: "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geldautomaten zu sichern, auch nachträglich noch, da gibt es unterschiedliche Hersteller. Man muss man Gesamt-Konzept verfolgen, alle auch durchaus wirksam."

Ins Detail will der Fachmann nicht gehen. Nur so viel: Die Automaten sollen so dicht wie möglich sein, damit die Täter kein Gas mehr einfüllen können. Auch möglich: Rolläden vor Geldautomaten, die die Täter erst einmal aufwändig knacken müssen. Schon oft im Einsatz: die „Autonome Gasneutralisierung“. Der Automat erkennt Gas und verhindert mit einem Neutralisationsmittel die Explosion. Außerdem empfehlen Fachleute, Selbstbedienungsfilialen zukünftig nachts komplett zu schließen. Womit die Auswirkungen auf die Kunden deutlich werden: Der Zugang zu Geldautomaten wird weniger kundenfreundlich, viele werden erst gar nicht mehr aufgestellt, die wegen der Sprengungen steigenden Versicherungsprämien auf Bankgebühren umgelegt. Das ist aber nichts im Vergleich dazu, dass Unbeteiligte verletzt werden können. Denn während oftmals einfach nur mit einem Seil der Automat geknackt wird, nutzten Täter im Ausland zuletzt auch einen speziellen Sprengstoff.

O-TON Reinhold Reinhardt: "Für den Profi ist das ein Stoff, den man sehr gut berechnen kann, was er braucht. Aber er ist sehr empfindlich und sehr gefährlich."

Ermittler, Banken und Automatenhersteller müssen gemeinsam Sicherheitsstrategien entwickeln, damit solche Taten aufhören.



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