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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Hotelbrand: Wortgefechte aus den Gräben des Internets

Sendedatum: 07.04.2016 • Format, Länge: Rep 2:15 • Sender: ARD

Wenn es stimmt, was in Bingen heute viele vermuten, dann gab es einen Brandanschlag gezielt auf ein Haus, in dem sich Flüchtlinge aufhielten. Ein lebensbedrohlicher Angriff auf Menschen. Ministerpräsidentin Dreyer sprach von einer "neuen Dimension". Bewiesen ist aber noch nichts.

Nur, weil etwas danach aussieht, heißt das noch lange nicht, dass es auch so ist. Wie diese Hakenkreuze. Wurden sie von Rechtsextremisten gesprayt, die hinter dieser Kellertür womöglich auch Feuer legten? Wenn Politiker sich einen Unglücksort anschauen, dann messen sie den Geschehnissen eine besondere Tragweite zu. So auch heute: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor dem "Hotel" – obwohl der Begriff nach mehr klingt als der Rasthof hergibt. Zimmerpreis: 20 Euro die Nacht. Deutsche, aber auch ausländische Saisonarbeiter schliefen hier. Und 13 Flüchtlinge.

In der vergangenen Nacht bricht ein Feuer aus. Vieles spricht für Brandstiftung, ausgehend vom Keller. Drinnen und auf dem Weg dahin: drei frische Hakenkreuze aus der Sprühdose. Eine rechtsextremistische Tat? Oder hat sie jemand angebracht, um eine falsche Spur zu legen? Noch unklar. Aber eine Gelegenheit zum Appell an die Menschlichkeit.

O-TON Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: „Natürlich können wir heute nicht absolut sagen, ist es eine rechtsmotivierte Straftat. Aber es gibt viele Hinweise darauf, die das befürchten lassen. Und allein das allein ist total schrecklich. Das darf niemals einfach hingenommen werden.“

Auf den Internetseiten des Südwestrundfunks, der über den Brand berichtet, macht sich währenddessen schon wieder eine Kluft auf: Billigung einer möglichen Straftat durch Einträge wie "Selbstverteidigung sei erlaubt und nicht strafbar". Entsetzen auf der anderen Seite: "Wer so etwas tut, gehört möglichst lange ins Gefängnis".

Von den Wortgefechten aus den anonymen Gräben des Internets heraus bekommen sie hier nichts mit: Die Gäste des Hotels warten in der Gemeindehalle. Einer von ihnen ist Nibal [Alsobi], 28, Physiklehrer aus [Homms], Syrien. Ein Knall weckte ihn auf.

O-TON Nibal Alzoeabi, Flüchtling: „Ich habe die Polizei angerufen. Und fünf Minuten Polizei und alle Auto kamen.“

"Alle Auto" - das war die Feuerwehr. Dass sie schnell da war, verhinderte wohl schlimmeres. Die Feuerwehrleute hier sagen: Statt sechs Verletzten hätte es auch Tote geben können. Das sei sicher - nach allem, wie es aussieht.



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