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Sendedatum: 12.09.2015 • Format, Länge: Rep 2:10 • Sender: ARD

An einem beschrankten Bahnübergang in Monzingen im Kreis Bad Kreuznach hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Ein Zug erfasste mit voller Wucht ein Auto. Fünf junge Männer starben. Noch ist unklar, ob der Fahrer des Pkw an den heruntergelassenen Halbschranken vorbei auf die Gleise gefahren war, bevor der Zug das Fahrzeug erfasste.

Das was da zerfetzt und zermalmt liegt – es war ein Auto. Fünf junge Männer zwischen 16 und 24 Jahren hatten darin heute Morgen vielleicht noch Spaß gehabt, gelacht. Nun sind sie tot, aus dem Leben gerissen an diesem Bahnübergang im rheinland-pfälzischen Monzingen bei Bad Kreuznach, im Morgengrauen kurz nach 6 Uhr.

O-TON Lothar Treßler, Einsatzleiter Feuerwehr Bad Sobernheim: „Es war noch dunkel, man musste sich erstmal umgucken. Mein erster Blick war dann, da liegt was auf den Gleisen. Was ist das überhaupt? Man konnte es nicht als Auto erkennen. Nach Sekunden kam dann das Bild langsam zusammen, dass da hier was größeres passiert ist.“

Dass was größeres passiert ist: Dem Zug ist es kaum anzusehen. Diese Kupplung bohrt sich in den Pkw, erst mehrere hundert Meter später kommt der Zug zum Stehen. Die 40 Zuggäste bleiben unverletzt. Allerdings steht der Lokführer unter Schock.

Die fünf Toten stammen aus den umliegenden Ortschaften. Viele Menschen dort in Trauer, Mitgefühl für die Familien, die einen Angehörigen verloren haben.

O-TON Heidi Nägel, Polizeisprecherin: „Die Polizei hat die Todesnachricht überbracht. Wir hatten auch ein Kriseninterventionsteam im Einsatz, die eben den Angehörigen zur Seite stehen, falls sie benötigt, dass sie nicht allein mit der Nachricht zurückgelassen werden.“

Der Bahnübergang gilt zwar als beschrankter Übergang. Aber die Schranken reichen nur über den Fussweg und einen der beiden Fahrstreifen. Autos kommen bei geschlossenen Schranken so wie dieser Feuerwehrmann trotzdem auf die Schienen. Bahnübergange solcher Bauart deshalb seit Jahren in der Kritik. Viele Verkehrsteilnehmer missachten Schranke und Rotlicht. War das auch hier die Unfallursache? Oder waren doch Schranke und Ampel ausgefallen? Um das auszuschließen, wird die Anlage am Mittag getestet.

O-TON Harald Gäns, Polizei Kirn: „Man überprüft, ob die Ampelanlage zum Unfallzeitpunkt geschlossen war, ob sie richtig zusammengearbeitet hat mit der Ampelanlage, die wir hier an der Bundesstraße 41 haben, um sagen zu könne, ob zum Unfallzeitpunkt alles funktionstüchtig war.“

Bisher sieht alles danach aus, aber die Ermittlungen laufen noch. Klar ist aber: In dem, was mal ein Auto war, haben fünf Familien einen Angehörigen verloren.