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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Der Höllentrip raus aus den Drogen

Sendedatum: 17.04.2014 • Format, Länge: Rep 2:00 • Sender: ARD

Erstmals seit fünf Jahren stieg die Zahl der Drogentoten wieder an - meist wegen Heroin und anderen Opiaten. 1002 Menschen starben daran. Das belegen Zahlen, die die Bundesdrogenbeauftragte und der Präsident des Bundeskriminalamts in Berlin präsentiert haben. Aber wie sieht die das andere Ende der Drogensucht aus: die Therapie? Alles erforscht, was Drogenkranke wieder ins normale Leben zurückführen kann? Oder gibt es noch das Warten in der Gummizelle auf den Cold Turkey?

Was so paradiesisch daherkommt: Es ist das Tor raus aus der Hölle. Drogenkranke Eltern wollen hier ihre Sucht therapieren. Gemeinsam mit ihren Kindern. Die „Villa Maria“ hat Platz für 18 Suchtkranke.

Menschen wie sie: 25 Jahre alt, Mutter, ihr Sohn ist 4, ihre Tochter eins. Sie selbst: Tochter aus gutem Hause, vom Freund in die Unterwelt der Drogen gezogen. Sie war auf "Äitsch", wie sie sagt – auf Heroin, bis ihr das Jugendamt die Kinder nehmen wollte. Dann macht sie den Entzug, die Entgiftung.

O-TON namenlos: „Es war die Hölle. Ich möchte den Zustand kein zweites Mal haben. Ich konnte nicht mehr schlafen. Ich dachte, ich hätte keine Kraft zum Atmen, Trinken, Essen. Das Leere im Kopf. Man fühlt gar nichts mehr: keine Trauer, keine Freude. Man kann nicht mehr weinen. Die absolute Leere im Kopf wie ein Zombie.“

Mit dem Entzug ist der Weg aus den Drogen noch lange nicht gegangen. Die zweite Phase: Entwöhnung, Reha hier in der Therapie. 6.30 Uhr Aufstehen. Alkoholkontrolle. Arbeitstherapie. Täglich. Feste Regeln zum Erlernen eines geregelten Lebens. "Nach-Be-Elterung", wie es eine Ärztin nennt. Als den Müttern oder Vätern wegen Drogen das Leben entglitt, da haben viele dieser Kinder hier plötzlich selbst ihre Eltern "be-eltern" müssen. Sie mussten sie aus dem Bett scheuchen, schmissen den Haushalt.

O-TON Jürgen Wolf, Chefarzt Therapieverbund Ludwigsmühle: „Das ist natürlich eine Rolle, die einem vier-, fünf- oder sechsjährigen Kind nicht nur nicht zusteht, sondern von der es auch völlig überfordert ist. Das heißt, das geht nicht lange gut. Wir merken hier in unseren Therapien immer wieder, dass die Kinder wieder Kinder sein können.“

Vier, fünf Monate dauert die Therapie in der Villa Maria. Danach helfen Sozialarbeiter den Eltern, wieder beruflich Fuß zu fassen – selbstbestimmt, ohne Drogen, für immer hoffentlich.



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