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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Tachomanipulation: Sachverständige drehen am Rad

Sendedatum: 22.03.2013 • Format, Länge: Rep 2:36 • Sender: ARD

Früher, da war die betrügerische Auto-Verjüngungskur noch schmutzig und zeitaufwendig. Tachoschrauber mussten die Tachowelle ausbauen und die Bohrmaschine dran. Und dann lange Zeit ein krummes Ding drehen. Aber bei modernen Autos reicht ein kleines Gerät und Kilometer verschwinden. Blitzschnell.

Wie leicht das geht, zeigen Dutzende Videos im Internet. Ein Beispiel: Zuerst der originale Kilometerstand: mehr als 72 Tausend. Um 19:59 Uhr beginnt die Aktion. Dann folgt Tippen und Drücken. Der neue Kilometerstand: gut 24 Tausend. Zurückstellen in zwei Minuten, Verkaufserlös um 3000 Euro hoch geschraubt.

O-TON Marc Trömner, Kfz-Sachverständiger: „Diese Leute justieren Tachos, natürlich mit kriminellem Hintergrund, aber auf einem derartig guten Niveau, dass Sie es heute kaum noch nachweisen können.“

Das Straßenverkehrsgesetz ahndet Tachomanipulation mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Egal: Die Auto-Hacker bieten schamlos ihre Dienste im Netz an – in einer Internetauktion etwa für einen Euro Mindestgebot. In Hinterhofgaragen oder auf Autobahnparkplätzen verrichten sie dann ihr Werk. Laut Fachleuten haben sie an einem Drittel aller Gebrauchtfahrzeuge Hand angelegt.

Selbst vereidigte Gerichtssachverständige wie Marc Trömner sind dann ratlos. Das Auto, dass er da gerade inspiziert, hat fast 200.000 Kilometer. Dank moderner, besserer Materialien könnte der Wagen aber auch 50.000 mehr oder weniger haben. Und damit auch mehr oder weniger wert sein.
Manche Hersteller speichern den Kilometerstand auch in verschiedenen Bauteilen ab, wollen damit Tacho-Betrügern das Handwerk legen. Doch der Erfolg währt nur kurz.

O-TON Marc Trömner, Kfz-Sachverständiger: „Es ist ein Katz- und Mausspiel. In kürzester Zeit wird das beste die System wieder geknackt werden und die Fahrzeuge manipuliert.“

Wer sich also für ein Gebrauchtwagenschnäppchen interessiert, muss den Detektiv in sich wecken. Es sind die kleinen Hinweise wie Serviceschilder. Sie können zwar auch gefälscht sein. Aber warum nicht die ausstellende Werkstatt über das Auto ausfragen? Wichtig ist auch das Scheckheft. Aber Achtung: Auch diese Hefte können gefälscht sein – blanko gibt es sie für ein paar Euro im Internet. Der Techniker rät deshalb zum Menschlichen:

O-TON Marc Trömner, Kfz-Sachverständiger: „Immer dem Bauchgefühl nachgehen. Besondere Fahrzeuge, Schnäppchen mit wenig Kilometern: Sie kriegen heute nirgends mehr etwas geschenkt. Dementsprechend alles hinterfragen und möglichst gut dokumentieren lassen.“

Erst wenn alle Papiere ein schlüssiges Gesamtbild ergeben, dann können Autokäufer zuschlagen - jetzt, wenn bald die Automärkte wieder aufmachen.



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