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Letzte Aktualisierung: 18.4.2024

• Bröckelnde Brücken

Sendedatum: 17.12.2012 • Format, Länge: Rep 2:50 • Sender: ARD

Auch am Tag nach dem Einsturz einer Fußgängerbrücke bei Urbar in der Nähe von Koblenz ist die Ursache weiter unklar. Die Brücke, die planmäßig abgerissen werden sollte, stürzte währenddessen plötzlich ein. Sechs Arbeiter wurden verschüttet und verletzt, vier von ihnen schwer.

Das kleine, orangene Stück Stahl war einmal ein Bagger. Die Trümmer einer kleinen Brücke haben ihn und seinen Fahrer unter sich begraben. Die Brücke in Urbar bei Koblenz war marode und sollte zurückgebaut werden. Diesen Samstagabend war es soweit. Doch der Abriss geriet außer Kontrolle.

O-TON Fred Pretz, Einsatzleiter und Bürgermeister: "Wir sehen hier vorne noch den Pfeiler stehen, wo die Auflage drauf war. Dann gab es ein Zwischenstück bis zur B42 und dieses Zwischenstück - da wurde dran gearbeitet. Und während der Arbeit ist es dann nach unten gestürtzt."

Bei den Rettungsarbeiten am Samstagabend sind 90 Feuerwehrleute und Sanitäter damit beschäftigt, drei Arbeiter aus den Trümmern zu befreien. Inzwischen sind die Männer außer Lebensgefahr, doch die Beton- und Stahltrümmer verletzten zwei von ihnen sehr schwer.

O-TON Friedhelm Georg, Polizeipräsidium Koblenz: "Eine dieser Personen war etwa zweieinhalb Stunden eingeklemmt, ungefähr da an diesem Ausleger von dieser Arbeitsmaschine, wo man das grüne Gitter sehen kann. Es war von Glück ist er nicht ganz eingeklemmt gewesen sondern nur im Beinbereich, und auch Ärztinnen und Notarzt kamen an ihn ran, konnten ihn in diesem Hohlraum versorgen."

Warum die Brücke plötzlich einstürzte, das beschäftigt nun Gutachter Werner Henneker. Die Staatsanwaltschaft hat ihn beauftragt zu klären, ob das Unglück fahrlässig verschuldet wurde. Warum es zu dem Unfall kam weiß Henneker noch nicht sicher, aber der Ablauf ist ihm klar.

O-TON Werner Henneker, Gutachter: "Die Verankerung, die Sie hier sehen - also das ist die Stahlplatte, in den Öffnungen waren Schrauben und diese Schrauben wurden gelöst - die müssen ja gelöst werden, um den Abbruch zu tätigen - aber unmittelbar nach dem Lösen und Entfernen aller Schrauben hat die Brücke sich bewegt, hat sich gedreht und ist dann umgeschlagen und liegt jetzt, wenn man so will, auf dem Kopf hier auf der Erde."

Die kleine Brücke von Urbar macht auf ein großes Problem für ganz Deutschland aufmerksam: Mehr als 2000 Brücken sind in einem schlechten Zustand. Der Grund: In den 60er und 70 Jahren soll Deutschland zum Autofahrerparadies werden. Fast im Akkord scheinen Politiker Hochstraßen und Brücken zu eröffnen. Autofahrer sollen schnell überall hinkommen. Dass der schwere Güterverkehr den Bauten mehr als erwartet zusetzen wird und dass all‘ diese Bauwerke auch irgendwann saniert werden müssen – diese Probleme verschiebt die Politik in die Zukunft.

Die ist heute und Fachleute kritisieren nun die Politik, nicht genügend Geld zu investieren. Deutschlands Brücken würden nicht rasch genug saniert.

O-TON Reinhard Moll, ADAC Mittelrhein: "Dann wird es dazukommen, dass in Zukunft Schwerlastverkehr von Autobahnbrücken und Brücken von Bundesstraßen verbannt werden muss, was wiederum untergeordnete Straßen mehr und belastet eine Spirale in Gang setzt, die wir alle nicht wollen."

Um wieviel Geld es geht, zeigt die Brücke in Urbar: Sie führt nur zu ein paar Häusern am Rhein. Ihr Neubau aber wird fast drei Millionen Euro kosten.



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