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Sendedatum: 04.06.2011 • Format, Länge: Rep 1:45 • Sender: SWR

Rund 6000 Rheinland-Pfälzer haben sich an diesem langen Wochenende auf den Weg nach Dresden gemacht. Ihr Ziel ist der 33. evangelische Kirchentag unter dem Motto "Da wird auch dein Herz sein". Unter ihnen sind auch die Kirchenpräsidenten der evangelischen Kirche der Pfalz und der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Dass ein Kirchenpräsident einen Kirchturm zum Einstürzen bringt und sich darüber auch noch freut, sieht man nicht alle Tage. Aber so ist Kirchentag: ganz besondere Anblicke und Einblicke in das Kirchenleben. So sehen dann auch Menschen aus der Führungsriege ihre Kirche ein mal anders. Christian Schad aus der Pfalz etwa trifft hier 62 kleine Helden aus seiner Kirchenjugend. Sechs Tage lang fuhren sie mit dem Rad von der Lauter an die Elbe, sammelten damit Spenden für Brot für die Welt.

O-Ton Christian Schad, Präsident Ev. Kirche der Pfalz: "In Dresden sind nur 20% Christen. Das zeigt: Kinder- und Jugendarbeit muss verbessert werden, wenn wir Jugendliche beheimaten wollen in religiösen Landschaften."

Ganz Dresden ist für fünf Tage eine solche Landschaft: Fast allerorten wird Christentum gefeiert – aber auch analysiert. Kirchenpräsident Volker Jung diskutiert über das Miteinander von deutschen Gemeinden und Migrationskirchen. Obwohl aus Afrika oder Asien, sind auch sie evangelisch. Doch ihre Gottesdienste sind geprägt von mehr Musik oder viel tiefer gehender Bibelarbeit. Diese Traditionen lassen sich nur schwer mit den europäischen Gepflogenheiten vereinbaren.

O-TON Volker Jung, Präsident Ev. Kirche in Hessen und Nassau: "Eine gut religiöse Prägung, die man wahren und pflegen möchte, aber in unseren Gemeinden nicht wiederfindet, dann ist der Versuch, ein Stück Heimat in der Fremde zu haben. Das müssen wir respektieren."

Morgen Mittag endet der 33. evangelische Kirchentag. Die Besucher hatten dann zu kämpfen mit mehr als 2.000 Veranstaltungen und brütender Hitze.