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Sendedatum: 12.01.2011 • Format, Länge: Rep 1:35 • Sender: SWR

Mehr als 380.000 Kinder leben auch heute noch in Haïti in Zelt-Städten und notdürftig zusammengezimmerten Lagern. Schutt-Berge auf der einen Seite, die Bedrohung Cholera auf der anderen Seite. Auf den Tag genau ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben ist das die Realität. Eine Hölle, der der kleine Davidson entkommen ist, weil er ein neues Zuhause in Rheinland- Pfalz gefunden hat.

MUSIKAKZENT

Jetzt, mit fast zwei Jahren, ist Davidson ein kleiner Glückspilz: Er lebt bei Adoptiveltern in Dörth im Hunsrück. Aber davor musste er erleben, was Schicksal bedeutet: Beim Erdbeben auf Haïti saß er im Kinderheim. Seine 18 Jahre alte leibliche Mutter hatte nicht das Geld ihn aufzuziehen.

O-TON Daniela Baur, Adoptivmutter von Davidson

Und das ist sein Heimatland: Heute vor einem Jahr zerstörte das Beben Haïti. Ob dabei 200 oder 300.000 Menschen starben – man weiß es hier bis heute nicht genau. Pläne für den Wiederaufbau fehlen immer noch.

Heimkinder wie Davidson aus dieser Hölle in die Hände von Adoptiveltern zu vermitteln - das hat sich der Verein „HELP a child“ zum Ziel gesetzt. Auch schon vor dem Erdbeben kamen 30 Heimkinder im Jahr. Sie alle bringen schlimme Erinnerungen mit in ihre neue Welt.

O-TON Beatrix Garnier-Merz, Adoptionsvermittlung „HELP a child e. V.“

Davidson sei ein gemütlicher, kleiner Brummbär, sagt seine neue Mama. Sie will ihm seine Herkunft auch immer in Erinnerung halten. Damit er Haïti vielleicht irgendwann einmal besser macht.