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Sendedatum: 04.10.2010 • Format, Länge: Rep 1:30 • Sender: SWR

Mobbing an Schulen ist mittlerweile zu einem erheblichen Problem geworden. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium will deshalb gemeinsam mit der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse gezielt gegen dieses Phänomen vorzugehen. Mit dem Programm 'Mobbingfreie Schule – gemeinsam Klasse sein' sollen Lehrer, Schüler und Eltern im Umgang mit Mobbing gestärkt werden.

ATMO

Es gibt den Täter, es gibt die Mitläufer, und da ist das Opfer. Es sind nur Schauspieler, die hier Mobbing unter Kindern darstellen. Aber auch in der Wirklichkeit sind diese Rollen klar verteilt: Jedes sechste Schulkind sei davon betroffen, sagen Fachleute. Die Folgen: schwere seelische und körperliche Schäden auch im erwachsenen Alter, von Herzproblemen und Zuckerkrankheit bis hin zu Angst, sich unter Menschen zu begeben.

O-TON Christa Schaff, stv. Bundesvorsitzende “Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie“: "Studien belegen mehr psychische und körperliche Probleme, die über die Jugendzeit hinaus reichen."

Um dem vorsorglich zu begegnen, haben das Land und eine Krankenkasse die 1000 Mobbing-Koffer vorgestellt. Schulen finden darin Materialien für Anti-Mobbing-Strategien. Das Land will damit seine kleinen Bürger vor Schaden bewahren, die Krankenkasse unter anderem Kosten sparen – denn Mobbing-Opfer müssen oft jahrelang behandelt werden.

O-TON Vera Reiß, Staatssekretärin Jugendministerium: "Mobbing darf nicht vorkommen. Kinder müssen stark gemacht werden, Mobbing nicht zu akzeptieren."

O-TON Anneliese Bodemar, Techniker Krankenkasse RP: "Schüler sollen sich gegen Mobbing zusammenschließen. Es geht aber auch darum, Täter und Mitläufer zu erkennen."

Im Theaterstück kann sich das Opfer letztendlich selbst helfen, ganz ohne Mobbing-Koffer, in dem es Erwachsene um Hilfe bittet. Ein Schritt, für den in der Wirklichkeit den Opfern oft die Kraft fehlt.