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Sendedatum: 16.06.2010 • Format, Länge: Rep 1:47 • Sender: SWR

Überraschende Wende im Opel-Poker: Die US-Mutter General Motors wird die deutsche Tochter nun doch komplett aus eigenen Mittel sanieren, die Anträge auf Bürgschaften zog der Autobauer zurück. Einen weiteren Jobabbau soll es aber nicht geben.

Die neuen Wege waren heute nur verwirrend: Am Mittag lädt Opel zu einer Pressekonferenz, sagt aber nicht warum. Dann wird vorher ankündigt, dass Opel alle europäischen Bürgschaftsanträge zurückziehe, weil der Aufwand nicht lohne. Dann die Absage der Pressekonferenz. Daraufhin wiederum gibt es eine Telefonkonferenz, in der Opel-Chef Reili die nun entstandene Angst um den Sanierungsplan nimmt:

ATMO "This Plan is the best plan..."

Der Plan sei der beste Plan für das Unternehmen und werde deshalb nicht verändert. Sanierung ohne Bürgschaften - das überrascht: GM hatte von England und Spanien schon Zusagen über 600 Millionen Euro und verzichtet jetzt freiwillig.
GM brauche das Geld also gar nicht, vermutet der Bundeswirtschaftsminister. Zurecht habe er vergangene Woche den deutschen Bürgschaftsantrag abgelehnt.

O-TON Rainer Brüderle, FDP, Bundeswirtschaftsminister

Nicht weit genug gedacht sei das, findet die Gewerkschaft. Denn mit den Bürgschaften hätte der Bund Arbeitsplätze dauerhaft sichern können.

O-TON Armin Schild, Opel-Aufsichtsrat

Enttäuscht auch die Landesregierung, die zum Bürgen bereit war, um bei Opel mitreden zu dürfen.

O-TON Hendrik Hering, SPD, Wirtschaftsminister RP

Das große Risiko sieht GM wohl eher in der deutschen Bürgschaftsbürokratie: Während der nun zwei Jahre währenden Verhandlungen seien Opels Verkaufszahlen massiv gefallen.