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Sendedatum: 03.03.2010 • Format, Länge: Rep 1:45 • Sender: SWR

Der Botschafter der USA in Deutschland, Murphy, war zum Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Beck. Themen waren unter anderem die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder und die Zukunft der amerikanischen Militär-Standorte in Rheinland-Pfalz.

Frischer Wind in den rheinland-pfälzisch-amerikanischen Beziehungen – das klingt abgedroschen. Aber der gelernte Bänker Phil Dee Murphy scheint ihn mitzubringen:

ATMO „Meine erste Frage ist über den FC Kaiserslauern“

Neben Fußball ging es hinter verschlossenen Türen aber auch um die US-Militärstandorte im Land – wie den Fliegerhorst Büchel in der Eifel. Fachleute, aber auch die Pazifisten, die alle Jahre wieder hier demonstrieren, sind überzeugt: In unterirdischen Bauten sind mehr als ein Dutzend Atomwaffen gelagert. Doch der Botschafter des Landes, dem die Waffen gehören, als auch der Ministerpräsident, in dessen Land sie lagern - sie wollen heute wie bisher dazu nichts genaues sagen.

O-TON Philip D. Murphy, US-Botschafter in Deutschland: "Gibt es in Büchel Atomwaffen von Amerika?" - "Ja, wir sprechen niemals über dieses Thema."

O-TON Kurt Beck, MP RP: "Was Standorte angeht, gilt die Vertraulichkeit und gilt die Geheimhaltung und daran halte ich mich."

Ob sie in Büchel sind oder nicht: Zum neuen Faktor wird die amerikanische Atomwaffen-Politik. Vor gut einem Jahr versprach Barack Obama in Prag atomare Abrüstung. Das würde auch das Ende der Atomwaffen von Büchel bedeuten. Die Pläne dazu will Obama jetzt dem US-Kongress vorstellen. Die Grünen hierzuland jubilieren bereits.

O-TON Eveline Lemke, Landesvorstandssprecherin B90/Grüne

Wie lange das noch dauert: Beim Antrittsbesuch von Phil Dee Murphy bleibt diese Frage unangetastet. Nach einer Stunde reist der Botschafter wieder ab, die Hoffnung auf ein atomwaffenfreies Rheinland-Pfalz bleibt.