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Feuerspucker und Schottenröcke in der Stadthalle

Benefizkonzert "Gegen die Kälte"

(02.02.2000) jaso. Die Piercings blitzten, Rastalocken schwangen sich durch die verrauchte Luft. Über 1 000 Jugendliche strömten Freitag­abend in die Stadthalle. Der Stadtjugen­dring veranstaltete das Benefizkonzert "Gegen die Kälte." Topact waren "Across the Border," die schon weit über die Region hinaus mit ihrem unverwechselbaren Folk-Punk Bekanntheit erlangten. Aus Dresden an­gereist, sorgte die Band "Letzte Instanz" für die härteren Töne des Konzerts. Ein mu­sikalisches Heilplaster lieferten "Let Siva Dance."

Als Opener hatten sie es am schwersten. Denn bisher habe die Band, der von Szene-Kennern noch größeres Erfolgpotential zuer­kannt wird, fast nur in kleinen Clubs ge­spielt. "Auch müssen sich die zwei neuen Sänger noch aufeinander einspielen. Da wird sich noch einiges ändern," weiß Sebastian Lang, einer der beiden Frontmen. Doch das anfangs ruhige Publikum stimmte sich bald ein auf den "Reggaedelic Rock from Outer Space," wie die siebenköpfige Combo ihren Musikstil nennt. Besonders gefiel den Tan­zwütigen die Coverversion von Black Sab­baths "Sweat Leaf" mit stärkeren Reggae-Elementen. Aber dennoch: "Unsere Stärke ist Improvisation." Leider hatte die Truppe nur eine halbe Stunde, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Mehr Zeit hatten "Letzte Instanz." Als sie auf die Bühne traten, war es dunkel. Man konnte nur ihre Zigaretten leuchten se­hen, wie sie auf der Bühne zu den Instru­menten schritten. Dann stand die Band aus Sachsen in Nebel und diabolisch-rotem Licht, als wäre sie gerade aus der Hölle aufgefahren. Weiß geschminkt, spielten sie in Strahlenschutzmänteln anfangs ruhige, klassische Melodien. Doch mit einem lauten Knall und Fegefeuer in Form eines Feuer­werks verschnellerte sich der Crossover-Takt schlagartig und sogar aus Violine und Kontrabass strömten harte Töne. Um nicht nur was fürs Ohr, sondern auch für die Au­gen der Besucher zu bieten, erhellte ein Feuerspucker die Bühne. Die Flammen kamen den Sponsorenbannern an der Decke gefähr­lich nahe. Und an das generelle Rauchverbot hielt sich zu diesem Zeitpunkt auch im Pu­blikum niemand mehr.

Den ganzen Abend wurden viele Röcke ge­sichtet. Normalerweise kein besonderes Phä­nomen, aber bei diesem Konzert konnten un­ter rotem Karo-Stoff haarige Waden erkannt werden. Die männlichen Fans von "Across the Border," die ihre Musiker nur noch "Borders" nennen, kleideten sich passend zu deren Musikstil: Schottisch-Folk. Demgemäß wurden auch die Saiten geschrubbt, dass die Hornhaut auf den Fingerspitzen des Quin­tetts in gleichem Maße wuchs, wie die Nord­badener durch ihr Hüpfen und Kopfschütteln an Gewicht verloren.

Und wofür das ganze? Der Geld-Überschuss aus der Veranstaltung soll "Streetwork In­nenstadt" zufliessen. Das Projekt sieht vor, sich der Belange problematischer Ju­gendlicher anzunehmen.

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Letzte Aktualisierung: 28.3.2024

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