Routine versus JASOfm unterwegs mit Friedrich Nowottny - das Ziel: eine Radioreportage über ein Mehrgenerationenhaus im Auftrag von SWR1 Rheinland-Pfalz für die ARD-Themenwoche "Mehr Zeit zu leben - Chancen einer alternden Gesellschaft". Ein "Erfahrungsbericht". 30. Todestag von Elvis Presley Insektenstiche
Früh übt sich...
|
GMM - Das WirtschaftsmagazinMikrokrediteWarum wollen Sie, verehrter Hörer, denn eigentlich keine Bank werden? Und eine gute obendrein, die Menschen hilft? Ja, das geht relativ einfach. Mit Mikrokrediten. Sie legen 100 Euro an. Mit diesem Geld kann in Entwicklungsländern schon eine Kuh gekauft werden. Oder neues Saatgut. Und durch den Ertrag bekommen Sie Ihr Geld wieder zurück. Sie glauben das nicht? Der Banker Muhamad Yunus bekam dafür den Friedensnobelpreis, die UN rief sogar das Jahr 2005 zum Jahr der Mikrokredite aus. Also muss doch was dran sein?
Die Philippinen. Sie gehören zu den vier aufstrebenden Pantherstaaten – also zu den Ländern auf dem Sprung zu einem Industriestaat. Sie eifern damit ihren Nachbarn, den Tigerstaaten wie Südkorea nach. Die Philipinen sind arm. Trotzdem spielen auch hier Bioprodukte für die kleine, aber reiche Oberschicht eine immer größere Rolle. Die Nachfrage ist da. Aber das Angebot kann nicht gestillt werden. Nicht weil es zu wenige Bauern gäbe, die Bioreis und Bio-Zucker anbauen. Es fehlt an den Vertriebswegen. Das erkannten Kleinbauern aus dem Umland von Manila und wollten eine Handelsorganisation gründen. Ein paar hundert Euro reichten schon. Nur: Sie hatten kein Geld, keine Sicherheiten. Was ihnen half war ein Mikrokredit aus Deutschland, vermittelt durch Oicokredit – einer Genossenschaft, an der mehr als 4000 Menschen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Anteile gezeichnet haben. Manuela Waitzmann: „Ab 200 Euro sind sie dabei. Dieses Geld läuft dann als Kredit auf die Philipinen – oder auch nach Peru, Indien oder auch nach Afrika – Dort wird es eingesetzt für Handelsorganisationen wie auf den Philipinen oder zur Förderung einer Kaffeegenossenschaft in Lateinamerika. Da gibt es inzwischen über 700 Partnerorganisationen.“ Hans-Peter Burghof: „Das eine ist, dass sie damit ihren institutionellen Investoren attraktive Anlagemöglichkeiten bieten kann, die ganz stark abweicht von anderen Zahlungsprofilen, die möglich sind. Das nennt man dann Diversifikation. Zum anderen denke ich, dass man bei der Deutschen Bank auch sagt: ‚Das ist ne tolle Idee, hier bauen wir Strukturen auf und vielleicht – wer weiß – in zehn, 20 Jahren wird in diesen Ländern auch richtiges, erfolgreiches, effizientes Bankgeschäft möglich sein.’“ Und tatsächlich: Im Moment sind Mikrokredite am Laufen über ein Gesamtvolumen von rund 17 Milliarden Euro. Der Bedarf, schätzen Experten, umfasst das Zehnfache. Kleinvieh macht auch Mist. Und daran wollen auch die großen Banken teilhaben. Lukrativ das ganze auch wegen der lokalen Kreditwesens. Die Zinsen sind wegen der meist hohen Inflation sehr hoch. Genügend Spielraum für Rendite. Aber dazu gehört auch hohes Risiko und Aufwand, meinen Manuela Waitzmann und Hans-Peter Burghof: „Dann kommt dazu, dass diese Kleinkreditvergabe ein sehr arbeitsaufwendiges und damit teures Geschäft ist. Sie haben bei Kleinkrediten einen großen Begleitungsbedarf. Die Leute sind unterwegs, sie sind vor Ort.“ „Man braucht immer einer Entwicklungsorganisation dahinter, die hilft die Leute zu schulen. All’ das ist natürlich sehr teuer, und kann aus diesem Mikrokredit-Geschäft nicht finanziert werden.“ Aber immerhin: Zwei Prozent Rendite verspricht Oikokredit demjenigen, der die Genossenschaftsanteile zeichnet. Nicht so viel wie auf einem Sparbuch, aber immerhin finanziert der Geldgeber kleine Projekte und Ideen, die die Welt besser machen. Und die Bauern auf den Philippinen freuen sich über bessere Geschäfte. Ihren Kredit haben sie mittlerweile zurückgezahlt. |
Im Magazin: Kisch, kisch! Kusch, Prozess gegen leinenfaule Hundehalterin führte zur Verurteilung
Weltkindertag:
|
|||||
![]() | ![]() mehr JASO im jasoweb.de |